Gründungsgeschichte der Heuberg-Hexa Merklingen e.V.

Heute möchten wir euch etwas aus der Merklinger Geschichte erzählen, die wir als Grundlage für unsere Vereinsgründung gelesen und auch später im Häs  und Zubehör berücksichtigt haben.

„Besser ebbes wie nix! Sagt dr Deifel, als der d´Rührmilch mit dr Heugabel gfresse hat.“ Dieser Spruch könnte doch glatt von einem Merklinger stammen, spiegelt er doch eine Fähigkeit wider, die auch die „Heugäwwele“ seit eh und je auszeichnet: Aus der Not eine Tugend, aus nix doch noch ebbes zu machen.

Bei vielen Gelegenheiten haben sie das bewiesen. So entwickelte sich der Marktflecken an der Würm trotz mancher ungünstiger Umstände über die Jahrhunderte zu einem blühenden Gemeinwesen, insbesondere im landwirtschaftlichen Bereich. Alte Merklinger wissen zum Beispiel noch, dass sie mit der Würm so manche Last hatten. Einerseits war das Tal reich an saftigen Wiesen, dank der Überschwemmungen im Herbst und im Winter, die reichlich Schlamm als guten Wiesendünger heranfühten. Andererseits pflegte das Flüßchen auch dann über die Ufer zu treten, wenn´s ans Heuen und Öhmden ging. Da musste man dann eben rasch zupacken und die „Heugäwwele“ schwingen, um so viele Heinzen Futters in Sicherheit zu bringen, auch wenn man bis zu den Knien in der Strömung stand.

 

Die bekannte Sage vom „Hoihoi“

„Sísch gwä vorr wiaschd wiaschd langer Zeid
em Wald uff Hoimsa zua:
Haigäwweles- on Schleglerstreid!
Seidhär gied´s naachds koi Rua.

Wia guad isch ällas vohrhär gwä,
wie schee kennd´s heid noo sai.
Do baßd där Härraalbr Dräh
hald iwwerhaubd ned nai!“

Das verfasste Gedicht beschreibt die allseits bekannte Sage vom „Hoihoi“, einem Waldschrat, der angeblich heute noch zu nächtlicher Stunde am und ums „Kugelbeer“ herum, an der „Kädderleseiche“ sein Unwesen zu treiben und „hoihoi!“ zu schreien pflegt. Demnach ist der „Hoihoi“ der Geist eines falschen Mönchs aus dem Herrenalber Klosterhof, der den Merklingern seinerzeit durch einen Meineid zur Erweiterung ihrer Gemarkung verholfen hat.

Die Heimsheimer erlaubten nämlich in alten Zeiten ihren Nachbarn, im Kugelbeerwald Holz zu schlagen, Laubstreu und Eicheln zu sammeln. Als nach Jahrzehnten die Merklinger per Gewohnheitsrecht den ganzen Wald als ihr Eigentum beanspruchten, kam es natürlich zum Krach! Eines Tages trafen sich Delegationen aus beiden Orten an der „Kädderleseiche“, um den Besitzstreit zu schlichten. Die Merklinger präsentierten den Städtern einen glaubwürdigen Zeugen im frommen Mönchsgewand. Nach langem Grübeln und inbrünstigen Gebeten verkündete der die unumstößliche Wahrheit:

„So gewisslich ich den Schöpfer über meinem Haupte habe, so gewisslich habe ich Merklinger Erde unter meinen Füßen!“

So war der Fall für die Merklinger entschieden. Der Haken an der Sache war freilich, dass der Spitzbub zwar wahr gesprochen, aber trotzdem einen Meineid geschworen hatte: Bei seinem Auftritt hatte er nämlich einen durch die Kaputze verborgenen „Schöpfer“ (Schöpflöffel) über den Kopf gelegt und einige Merklinger Dreckbollen in seine Schuhe gestreut.

Ganz schön schlau, oder?